Wir sind bestrebt, die Tabelle schrittweise zu erweitern, um die Liste der Gebrauchsgegenstände, die mit PSAgA in Kontakt kommen können, und deren chemische Wirkung auf PSAgA zu vervollständigen.
Vorsicht beim Einordnen der Auswirkung von Substanzen:
- Auch der physikalische Einfluss von Chemikalien kann großen Einfluss auf deren Haltbarkeit haben, wie bei einer Kontamination einer Kern-Mantel-Konstruktion. Es kann durch das Eindringen der Chemikalie ins Mantelgeflecht, jedoch nicht ins Kerngeflecht, eine Versteifung des Mantels erfolgen. Diese Versteifung kann zu einer Verschiebung des Mantels gegenüber dem Kern bei einer mechanischen Belastung oder zu einem frühzeitigen Bruch des Mantels beim Sturz über eine Kante führen.
- Vorsicht bei unterschiedlicher Anfälligkeit von Materialien! Bei den Materialangabe von Herstellern handelt es sich um den Hauptbestandteil des Textils. Z. B. Dyneema Schlingen bestehen zu einem gewissen Teil aus Polyamid, wodurch ein Versagen des Textilverbundes erfolgen kann, ohne dass das Dyneema angegriffen wurde. Solange die genaue Materialzusammensetzung nicht bekannt ist, ist PSAgA nach einer chemischen Kontamination mit einer rot markierten Substanz auszusondern.
Fazit
Tabelle 2 ist eine Auflistung von besonders kritisch zu bewertenden Stoffen und stellt keine Freigabe von grün oder orange bewerteten Stoffen dar. Generell sollte der Kontakt von PSAgA mit Chemikalien aller Art möglichst vermieden werden, da die Zusammenhänge komplex und nicht einfach abzuschätzen sind. Deshalb sollten insbesondere textile PSA auf Verfärbungen unbekannter Herkunft oder auf Stellen mit ungewöhnlicher Haptik kontrolliert und im Zweifelsfall entsorgt werden. Die Lagerung von PSAgA sollte immer getrennt von Flüssigkeiten oder Chemikalien erfolgen.
Literaturverzeichnis
Koller, S.: Säureeinfluss auf Textilmaterial im Bergsport und deren Nachweisbarkeit. Bachelorarbeit. Universität Salzburg, Salzburg.
Polytron - Kunststofftechnik GmbH & Co. KG (2011): Chemikalienbeständigkeit. Online verfügbar >