Bei der Lagerung, dem Transport und der Nutzung kann persönliche Schutzausrüstung gegen Absturz (PSA) mit chemischen Substanzen in Kontakt kommen. Ein Beispiel ist der Transport im Auto, wo die Ausrüstung mit Motoröl, Zusatzbatterien oder AdBlue in Berührung kommen kann. Bei dem Einsatz im Industrieklettern ist auch der Kontakt mit chemischen Substanzen während der Nutzung, beispielsweise bei der Reinigung von speziellen Anlagen oder beim Baumklettern, bei der Handhabung mit motorgetriebenen Hilfsmitteln ein Thema. Dabei sind besonders Kunststoffe von Schädigung betroffen, sie sind weit anfälliger als Metalle gegenüber chemischen Einflüssen. Wir wollen der Frage nachgehen, wie Chemikalien auf textile PSA wirken und welche Substanzen als besonders kritisch zu werten sind.
AUS AKTUELLEM ANLASS: Eine der vielen Folgen der Corona-Epidemie ist die vermehrte Nutzung von Desinfektionsmitteln. Im Verleihbereich von Kletterhallen, aber auch im Privaten stellt sich für viele Kletterer und Kletterinnen die Frage, ob und wie sich solche Mittel auf ihre Seile, Schlingen, kurzgefasst ihre PSA auswirken. Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass sich beispielsweise Sagrotan nicht festigkeitsreduzierend auf Polyamid auswirkt. Vor allem starke Säuren und Basen führen zu Eigenschaftsveränderungen bei Kunststoffen. Die Zusammenhänge beim Einfluss von chemischen Substanzen auf textile PSA sind allerdings komplex und nicht einfach einzuschätzen. Näheres erfährst du hier im Artikel.