11.2015 - Stellungnahme Strangulation

zum Sachverhalt des Strangulationsrisikos mittels Verbindungsmittel in Hochseilgärten und Adventure Parks – Sicherheitswarnung SISKA November 2015

zum Sachverhalt des Strangulationsrisikos mittels Verbindungsmittel in Hochseilgärten und Adventure Parks – …

zum Sachverhalt des Strangulationsrisikos mittels Verbindungsmittel in Hochseilgärten und Adventure Parks – Sicherheitswarnung SISKA November 2015

Auf Grund der Sicherheitswarnung des Sicherheitskreises Seilkletteranlagen e.V. (SISKA) vom November 2015 zu der Thematik symmetrische und asymmetrische Verbindungsmittel im Rahmen einer Risikobetrachtung des Strangulationsrisikos, informiert EDELRID wie folgt:

Die Sicherheitswarnung ist unter folgende Link abrufbar HIER

EDELRID sieht in der Auswahl und der Abstimmung des Sicherungssystems (Sicherungslinie/Verbindungsmittel/Gurt) von Hochseilgärten und Adventure Parks durch den Erbauer und/oder Betreiber einer solchen Anlage zwei potentielle Szenarien der Strangulation mittels Verbindungsmittel, wobei das eine das andere nicht ausschließen muss.

Szenario 1:
Das Teilnehmersetup Gurt/Verbindungsmittel ist vom Erbauer/Betreiber der Anlage so gewählt, dass ein Teilnehmer im Falle eines Sturzes (frei hängend ohne eigene Entlastungsmöglichkeit) mit dem Kopf zwischen das Verbindungsmittel geraten könnte und dabei durch anhaltenden Druck auf die Luftröhre (erzeugt durch sein Eigengewicht) stranguliert wird. Das Risiko gilt als gegeben, wenn das o.g. Szenario 1 vom Erbauer/Betreiber der Anlage nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist.

EDELRID Lösungsvorschlag Szenario 1:
Kann nicht sichergestellt werden, dass der Kopf eines Teilnehmers nicht zwischen die Verbindungsmittel-Äste gerät, sind folgende Maßnahmen zu ergreifen:
Der Erbauer/Betreiber der Anlage hat die Verzweigung der Verbindungsmittel-Äste (in Schaubild als Punkt B definiert) durch ein direktes oder nahes Einbinden am Gurt-Anseilpunkt (in Schaubild als Punkt C definiert) so zu wählen, dass der Teilnehmer im Fall des Sturzes mit dem Kopf zwischen dem Verbindungsmittel vollständig mit seinem Eigengewicht im Gurt hängt.

Zusätzlich empfiehlt EDELRID bei seinem Sicherungssystem Smart Belay die Pilot Bar zur Minimierung dieses Strangulationsrisikos. Die Pilot Bar verhindert das Hängen zwischen den Ästen und führt zur gewünschten Belastung des Gurtes.

Szenario 2:
Das Teilnehmersetup ist vom Erbauer/Betreiber der Anlage so gewählt, dass ein Teilnehmer im Falle eines Sturzes (frei hängend ohne eigene Entlastungsmöglichkeit) mit dem Kopf zwischen das Verbindungsmittel geraten könnte und dabei durch anhaltenden Druck (erzeugt durch sein Eigengewicht) auf die Halsschlagader stranguliert wird. Das Risiko gilt als gegeben, wenn das o.g. Szenario 2 vom Erbauer/Betreiber der Anlage nicht gänzlich ausgeschlossen werden kann, auch wenn es höchst unwahrscheinlich ist.

EDELRID Lösungsvorschlag Szenario 2:
Dieses Risiko ließe sich durch asymmetrische VBM minimieren. Allerdings ist unserer Meinung nach, die Risikominimierung durch Asymmetrie erst bei einem Längenunterschied der Verbindungsmitteläste von min. 20cm wirksam. Diese Änderung hätte bei vielen Betreibern die Anpassung der Anlagen im Bereich der Sicherungslinie zur Folge, als auch eine Einschränkung der Ergonomie des Verbindungsmittels mit unterschiedlich langen Ästen. Daher empfiehlt EDELRID bei seinem Sicherungssystem Smart Belay hier ebenfalls die Pilot Bar zur Minimierung dieses Strangulationsrisikos. Die Pilot Bar hält das Verbindungsmittel auch unter voller Last (120kg) min. 20cm weit geöffnet.

Zur besseren Übersichtlichkeit und Vereinfachung des komplexen Sachverhalts hat EDELRID ein Quick-Check- Schemata zum Thema erstellt, das Ihnen als Erbauer/Betreiber die Bewertung eines potentiellen Risikos vereinfachen soll. Bitte beachten Sie, dass EDELRID keine direkte Einflussnahme auf Konzeption und Bau der Anlage hat und eine gesamtheitliche Bewertung in enger Kooperation mit dem Erbauer, dem Betreiber und dem PSA-Hersteller empfiehlt.

Quick-Check des Strangulatonsrisikos mittels Verbindungsmittel in Hochseilgärten und Adventure Parks

GEFAHR bedeutet, dass der Tod des Teilnehmers durch Strangulation mittels Verbindungsmittel eintreten kann, wenn entsprechende Gegenmaßnahmen nicht getroffen werden.

EDELRID empfiehlt dringend allen Kunden Ihr potentielles Strangulationsrisiko innerhalb der Anlage ausführlich und ganzheitlich zu bewerten. Gemäß der SISKA-Sicherheitswarnung empfehlen wir auch dann die Verwendung des Pilot Bar, wenn die grundsätzliche Bewertung der Parkabstimmung zwischen Sicherungslinie/Verbindungsmittel/Gurt optimal sein sollte.

Das zum Patent angemeldete Pilot Bar ist wurde für die Verwendung mit dem Smart Belay konzipiert und entwickelt, kann aber gegebenen falls auch zusammen mit anderen Verbindungsmitteln ähnlicher

Bauart verwendet werden.

Gerne unterstützt EDELRID Sie bei einer entsprechenden ganzheitlichen Bewertung und bei der Beantwortung sämtlicher Fragen zum den Themen Strangulation, Verbindungsmittel, Gurte und Pilot Bar.

Ihr EDELRID - Team