Das Problem: Hanf war spröde, faulte von innen, wurde bei Kälte steif und dehnte sich nicht.
Auch Julius Edelmann experimentierte wohl mit Naturfasern, kam aber zu keinem brauchbaren Ergebnis. Um 1940 treffen die ersten gedrehten Nylon-Seile aus Amerika in Europa ein. Wenig später steigt die Kordel- und Litzenfabrik „Edelmann und Ridder“ in die Produktion mit ein. Das genaue Jahr ist unbekannt.
Sicher ist: Carl Benk kaufte recht früh Flechtmaschinen und stellte in der Fabrik am Sauweiher erste Bergseile aus Perlon her. Seine Stärke: Der Austausch mit Sportlern und Technikern. 1953 entwickelte er das erste Kernmantelseil für den Bergsport. Eine bahnbrechende Veränderung, die eine neue Ära in der Geschichte der Sicherung im Bergsport einläutet.
Das Prinzip: Der Mantel schützt den Kern gegen Kälte, Feuchtigkeit und Reibung an scharfen Kanten. Mit der Entwicklung des dynamischen Multisturzseils (1964) reduziert sich der Ruck bei einem Sturz auf den Körper auf ein erträgliches Maß (Fangstoß).
Der Trick: Gedrehte, robuste Zwirne aus Polyamid im Kern nehmen die Sturzenergie bei einem Fall auf. In den folgenden Jahren entwickelt das Unternehmen immer bessere Varianten, tüftelt an Imprägnierungen und mischt bei Prüfsiegeln und Normen mit.