Das Jahr 2022 neigt sich dem Ende zu und das neue Jahr liegt vor uns. Das ist für unsere Athlet*innen eine gute Gelegenheit, um uns an ihrer Klettersaison teilhaben zu lassen. In den unterschiedlichsten Momenten waren unsere Athlet*innen ihrer eigenen Vertikalen Freiheit am nächsten.

Daria Brylova

"Wenn ich in der Wand bin und nichts außer mir und dem Klettern existiert,

Wenn ich jede kleine Schärfe des Felsens spüre, jeden Griff,

Wenn ich meinen Herzschlag und meinen flachen Atem in der Crux spüre,

Wenn mein Kopf frei von allen Sorgen ist:

Dann fühle ich meine Vertikale Freiheit."

Dimitry Flick

„Einzutauchen in ein Meer aus Granit, Klettern in der wunderschönen Landschaft Norwegens im letzten Sommer: Das war der Moment, in dem ich meine eigene Vertikale Freiheit spürte.“

Foto: Dimitri Flick in Halibut, 8c+, in Flatanger

Gabriel Korbiel

"Es mag vielleicht nicht gewöhnlich sein, aber meine persönliche Freiheit wächst in dem Moment, in dem ich mich festbinde und mich nur noch an der Wand bewege. Die Welt ist dort oben anders, weit weg von den Sorgen am Boden. Das ist der Moment, in dem ich meine eigene Vertikale Freiheit spüre.“

Heli Kotter

"Nach meiner langwierigen Verletzung wieder klettern zu können, an meinem allerersten Klettertag im Freien, in dieser perfekten Umgebung - Das war der Moment, in dem ich meine eigene Vertikale Freiheit wieder spürte."

Julia Leonardi

"Ich glaube, wir sind eine Sammlung aus Momenten, die in unserem Gedächtnis bleiben und uns definieren. Für mich sind die meisten dieser Momente mit dem Gefühl der Freiheit verbunden, das ich bekomme, wenn ich an der Wand bin. Es geht nur um mich und die Kletterei, und ich habe in diesem Moment die absolute Entscheidungsfreiheit: 

Es kann sich überwältigend und beängstigend anfühlen, oder es kann sich mit jeder Bewegung wie eine neue Chance anfühlen. 

Das ist der Moment, in dem ich meine eigene Vertikale Freiheit spüre."

Laura Rogora

„Nach einer langen Wettkampfsaison habe ich es sehr genossen, zum Klettern am Felsen zurückzukehren. Meine Hände an einen perfekten Fels zu legen:

Das ist der Moment, in dem ich meine eigene Vertikale Freiheit spüre."

Foto: Laura Rogora in Pungitopo, 8c+/9a

Wojtek Pelka

„In der Natur zu sein, ohne die Ablenkungen des Alltags, in einer Route, in der ich mich frei, fokussiert und makellos fühle: Dort lade ich meine Energie für die Herausforderungen des täglichen Lebens auf. Ich konzentriere mich nicht immer auf schwere Routen, sondern eher auf den Charakter der einzelnen Bewegungen und darauf, im Flow zu sein. Wenn ich Zeit in der Natur verbringe, ganz allein, dann ist das der Moment, in dem ich meine eigene Vertikale Freiheit spüre."

Lena Marie Müller

"Für mich bedeutet Freiheit, mit dem Fahrrad zum Felsen zu gelangen. 

Mir den Traum zu erfüllen, für zwei Monate zum Ecopointclimbing nach Arco zu ziehen war der Moment, in dem ich meine eigene Vertikale Freiheit spürte."

Albert Segura

"Das Jahr 2022 war für mich eine Achterbahnfahrt mit intensiven Höhen und Tiefen. 

Nach einer tollen und produktiven Kletterreise durch Spanien überschlugen sich die Ereignisse in meinem Privatleben: 

Meine Mutter ist verstorben, ich habe mir zwei Rippen gebrochen und die Ärzte haben einen Tumor in meinem Körper diagnostiziert. 

Die Kletterprojekte in meinem Kopf haben mich ermutigt, mich von der Chemotherapie zu erholen. Dieser Prozess war härter als jedes Big Wall-Projekt, das ich je geklettert bin.

 

Der rote Punkt "El Chico de Bergara" 8b+, eine 50 Meter lange Linie in Tarragona, hatte eine große Bedeutung für mich. Bei jedem Versuch fühlte ich mich, als ob ich wieder mit meinem besten Freund Unai Peréz klettern würde. 

Das war der Moment, in dem ich meine eigene Vertikale Freiheit wieder spürte."

Caterina Bassi

"Nachdem wir die härteren Seillängen von "Elettroshock" am Picco Luigi Amedeo, hoch oben im Mello-Tal, bewältigt hatten, richteten wir unsere Portaledges für die Nacht ein. Da ich nicht viel schlief, hatte ich Zeit, die Milliarden Sterne und die Satelliten zu beobachten, die sich mit hoher Geschwindigkeit über uns bewegten. 

In diesem Moment fühlte ich mich völlig frei und dankbar, dort zu sein, 

in diesem Moment spürte ich meine eigene Vertikale Freiheit."

Bru Busom

"Im Juli haben wir die neue Route "Ánima de Corall" von der Ostseite her zum Gipfel des Siula Grande in Peru eröffnet. Die Tour ist als 7b, A3, AI5, M6, 1100m eingestuft.

Als ich den Gipfel erreichte, war das der Moment, in dem ich meinen Traum verwirklichte. Ich fühlte mich erfüllt, alles machte Sinn. Nachdem ich mich von meiner Verletzung erholt hatte, war es an der Zeit, das Ergebnis der Anstrengung und der Beständigkeit von so viel Durchhaltevermögen zu genießen."

Herzlichen Glückwunsch an Bru Busom und Marc Toralles zur Verleihung des FEDME Awards für die besten Bergsteiger- und Kletteraktivitäten 2022 in der Kategorie „Extra European Mountaineering“!

Wir sind mehr als glücklich, dass unsere Athleten erfolgreich von ihrer Expedition auf den berühmte Siula Grande zurückgekehrt sind, der seit "Sturz ins Leere" von Joe Simpson bekannt ist.

Fritz Miller

„Auch wenn wir nach unserer Corona-Infektion nicht aus dem Vollen schöpfen konnten, hat der richtige Teamgeist es möglich gemacht, noch einmal am El Capitan zu klettern.

Wir kletterten sowohl die Routenkombination „Triple Direct“ als auch drei Tage später „Shield“. Da Michaela Schuster und ich unsere Haulbags bei den Marmoth Terraces deponiert hatten, konnten wir diese an einem einzigen Tag klettern. Zu guter Letzt kletterten wir noch „Westface“, bevor wir zum Joshua Tree Nationalpark aufbrachen."

EDELRID Athlet*innen