Ein Sturz im Klettersteig sollte, anders als beim Sportklettern, unbedingt vermieden werden. Beim Sportklettern wird durch die Partnersicherung und das lange dynamische Kletterseil ein Sturz vergleichsweise weich abgefangen. Im Klettersteig verhindert das Klettersteigset lediglich den Komplettabsturz, bietet aber keinen Schutz vor zum Teil schweren Verletzungen.
Bei einem Sturz fällt man ungebremst bis zur jeweils letzten Verankerung des Drahtseils. Erst an der Verankerung wird der Sturz durch das Aufreißen des Bandfalldämpfers abgebremst. Durch den konstruktionsbedingten, relativ kurzen Bremsweg (max. 2,2 m) wird ein Sturz im Klettersteig relativ abrupt abgefangen, wobei enorme Kraftspitzen auf den Körper wirken. Zusätzlich können bereits in der Sturzphase Verletzungen durch Anschlagen an Fels- oder Eisenelementen des Klettersteigs auftreten. Sollte man also merken, dass einen die Kräfte verlassen, muss man rechtzeitig bei einer Verankerung rasten und darf nicht bis zur völligen Erschöpfung weiterklettern.
KARABINER AM DRAHTSEIL? NEIN DANKE!
„Ich befinde mich gerade an einer nicht all zu schweren Stelle im Klettersteig und bin sowieso gut drauf heute. Da reicht es doch, wenn ich nur einen Karabiner am Drahtseil einhänge. Damit der zweite nicht rumbaumelt mache ich ihn gleich vorne an der Einbindeschlaufe meines Gurtes fest." Vorsicht! Auf diese Art wird der Bandfalldämpfer der meisten Klettersteigsets kurzgeschlossen. Auch an der Materialschlaufe des Gurtes sollte man den zweiten Arm des Klettersteigsets nicht zwischenparken.